Ein total kaputt sympathischer Haufen
Jetzt packen wir’s an! Zelt aufbauen, Ruten zusammenstecken, Montage richten und auf ans Wasser! Was langsam mit einem Ferienprogramm anfing endete mit einer ganzen kleinen Horde.
Das es so viel Spaß macht hätte ich nie erwartet! In dieser Zeit eine aktive Jugend aufzubauen ist nicht so einfach. Vielen Vereinen fehlt der Nachwuchs, was sich vor allem in unserem Landkreis immer bemerkbarer macht. Doch wo ein Fünkchen Hoffnung ist bleibt, ist umso mehr Stolz wenn’s dann doch klappt.
Einstimmig viel der Beschluss in unser Mitgliederversammlung: Die beiden neuen Jugendwarte Markus Tölk und Tobias Reisenauer übernehmen die Leitung über die Jugendgruppe des Fischereivereins Wittislingen e.V.
Ob gemeinsam Forellen räuchern, kochen, zelten oder fischen. Auch die Kleinsten unter uns helfen immer tatkräftig mit. Voneinander lernen und dabei Spaß haben ist Programm. Selbst mitmachen zu dürfen macht richtig Laune und das Ergebnis kann sich sehen lassen. So hätten das eure Eltern jetzt nicht hinbekommen 😛
Räuchern ist kein Hexenwerk. Das einzige was man dazu braucht ist Geduld. Und die haben wir als Fischer reichlich. Müssen wir auch. Was sollen wir denn sonst am Wasser?
Falls jetzt dem einen oder anderen beim Anblick dieser wirklichen Schönheiten schon das Wasser im Mund zusammenläuft, sollte er besser den Bericht gar nicht ganz zu Ende lesen. Bei uns kommen nämlich nur regionale Köstlichkeiten zum Verzehr.
Wer sich selbst auch mal am Räuchern probieren will kann sich gerne bei mir den ein oder anderen Tipp holen.
Hier stehe ich euch gerne bei Rat und Tat zur Seite.
Nicht nur an typisch deutsche Gerichte waagen wir uns. Auch vor der spanischen Küche machen wir nicht Halt. Die Deutsche Version des „Hummers“ lebt in unseren Flüssen und eignet sich hervorragend als Zutat für eine Paella. Frisch zubereitet ist sie ein absolutes Muss für jeden Feinschmecker.
Um ans Gewässer zu kommen ist hier nicht selten Sportlichkeit gefragt. Über eine Wiese, einen alten Weidezaun, hohes Gras und Brennnesseln. Kein Weg ist uns zu beschwerlich. Doch auch hier werden wir für unsere Mühen belohnt.
Die Krebse mögen vor allem schlammige Uferabschnitte. Hier graben Sie sich Ihre Löcher und kommen nur mit viel Mühe zum Vorschein.
Übrigens: Auch Krebse gehören zum Fischereirecht. Um sie fangen zu dürfen benötigt man einen Jugendfischereischein und einen gültigen Erlaubnisschein für das jeweilige Gewässer. Andernfalls macht man sich der Wilderei strafbar.
Angekommen am Silbersee werden diese frischen Krebse anschließend lebend zum Pulen gekocht. Wichtig ist dabei, dass das Wasser stark kocht um den Tieren kein unnötiges Leid zuzufügen. Die bei uns vorkommenden Krebse sind übrigens keine Edelkrebse. Die hier gefangenen Krebse sind aus Amerika eingeschleppte Signalkrebse. Diese sind Wirt und resistent gegen die Krebspest, die unsere heimischen Arten verdrängt hat. Auf andere Tierarten oder gar den Menschen ist die Krebspest allerdings nicht übertragbar.
Wir würden nicht Fischer heißen, könnten wir nur Krebse fangen. 😉 Auch das Fischen will bei uns ordentlich gelernt sein. Markus Tölk und meine Wenigkeit ergänzen sich in diesem Bereich perfekt.
Viele kennen Markus ja schon: Dicke Fische, leidenschaftlicher Angler, und ehemaliger Mitarbeiter des Mister Fish Lauingen.
Unter Anleitung lernen unsere Jugendlichen die perfekte Fried- und Raubfischmontage zu binden, die garantiert fängt!
Zelten, Feuermachen und Fischen, das ist eines jeden Kindes Wunsch. – Denke ich jedenfalls.
Und diesen Wunsch erfüllen wir!
Wir gratulieren unserem stolzen Fischerkönig 2019
Johann Glas