Im fünften Teil binde ich eine Köcherfliegenimitation aus Rehhaar. Dadurch
schwimmt sie hervorragend. Einsetzbar ist sie mit Erfolg ab dem Frühsommer, wenn
die Köcherfliegen in Schwärmen dicht über der Wasseroberfläche tanzen. Diese
Fliege kann nicht nur in der traditionellen Deaddrift gefischt werden, sondern sollte
sogar, wenn der anvisierte Fisch in der Nähe verortet wird, mit etwas Zug über die
Oberfläche geführt werden, damit wie beim echten Pendant eine kleine Furche
gezogen wird. Das führt oft zu sehr spektakulären Bissen.


Wir brauchen:
– Trockenfliegenhaken Gr. 14 ohne Widerhaken
– Bindegarn in Oliv, es sollte nicht zu fein sein, wir müssen die Rehhaare unter
Fadenzug aufstellen
– Rehhaar, Winterfell (ganz wichtig, diese Haare sind hohl)
– grünes Antrongarn
– Hahnenhecheln passender Grösse, gerne in Zimt oder Ingwer


Wir beginnen damit, den Haken sicher einzuspannen und eine Grundwicklung zu
legen.

Dann binden wir ein kurzes Schwänzchen aus Antron ein.

Nun bringen wir eine Portion Rehhaare im Haaraufstosser auf gleiche Länge und
binden diese mit den Spitzen nach hinten ein. Unter Fadenzug stellen sich die Haare
deutlich auf. Das ist gewollt.

Die langen Enden binden wir so gut es geht nach unten hinten weg.

Anschliessend wird wieder eine Portion Rehhaar überlappend eingebunden und die
Enden wieder nach unten hinten weggebunden.

So verfahren wir mit vier bis fünf Portionen, bis sich ein unförmiges Knäuel im
Bindestock befindet.

Das müssen wir jetzt mit einer scharfen Schere zurechtschneiden. Wir beginnen mit
einem waagrechten Schnitt an der Unterseite bis in den Hakenbogen.

Die Seiten und die Oberseite stutzen wir in die Dachform, die für Köcherfliegen
charakteristisch ist. Merke: Der Fisch sieht die Fliege nicht von oben!

Im Anschluss wir die Hechel eingebunden und der Hechelkranz gelegt.

Abschliessend wird der Faden mit einem Edding geschwärzt und der Kopfknoten
gebunden. Lack und fertig.

Petri Heil!