Auch in diesem Jahr führen wir wieder das Nachhaltigkeitsprojekt „Brutboxen für Bachforellen an der Egau“ aus. Bisher besaßen wir eine Brutbox,  die nur eine Leihgabe der Bayerischen Fischerjugend ist. Diese Brutbox steht aktuell auch schon wieder, mit Laich befüllt, in der Egau. 

Da wir von dem Konzept äußerst überzeugt sind, beschlossen wir, zusammen mit unseren Jugendlichen, das wir sogenannte Selbstbaubrutboxen herstellen möchten. Am Sonntag den 10.12.2017 war es dann soweit, es wurden in Zusammenarbeit mit unserer Jugendgruppe, dann vier dieser Boxen hergestellt. Diese Boxen werden wir dann in kürze auch in Betrieb nehmen. Vielen Dank an unsere fleißigen und motivierten Jugendlichen sowie natürlich auch an die erwachsenen Helfer.

 

 

Hier auch nochmals der Text aus dem letzten Jahr, der an Aktualität nichts verloren hat:

 

Eine wichtige Aufgabe des Fischereivereins Wittislingen ist unter anderem auch die Hege und Pflege der Fischbestände im Gewässer. In der heutigen Zeit werden durch Umwelteinflüsse, wie Versandung und Verschlammung, die natürlichen Laichplätze der einheimischen Fische immer weniger. Aus diesem Grund können sich die natürlich vorkommenden Bachforellen und Äschen in der Egau immer weniger selbst fortpflanzen, da das natürliche Umfeld gestört ist. Der Fischereiverein Wittislingen hat daher beschlossen, den natürlichen Bestand der Fische zu sichern und das Laichgeschäft zu unterstützten. Über den Fischereiverband Schwaben wurde der Vorstand auf ein Projekt der Bayerischen Fischerjugend aufmerksam gemacht, wo sogenannte Laichboxen für die Brutpflege zur Verfügung gestellt werden, um den Fischen bei der Fortpflanzung zu helfen. Diese wurde vor dem Jahreswechsel bereits in unserem Gewässer an einer festgelegten Stelle im Bächle ausgebracht und mit ca. 10.000 Bachforelleneiern bestückt. Mit Hilfe dieser Brutbox ist eine absolut naturnahe Erbrütung der Fischeier möglich. Die Eier sind gegen Fressfeinde geschützt und können sich bereits vor dem Schlüpfen an die Umgebung gewöhnen. Die winzigen Fische suchen nach dem Schlüpfen sofort geeigneten Unterschlupf und natürlich vorkommende Nahrung im Fluss. Um den Bruterfolg von über 90% zu erreichen, wird die Brutbox täglich von Mitgliedern des Fischereivereins kontrolliert, von angesammeltem Treibgut befreit, und verpilzte Eier werden regelmäßig entfernt. Je nach Wassertemperatur schlüpfen die ersten Fische nach etwa 10 – 30 Tagen. Die geschlüpften Fische sind ca. 0,5 – 1 cm groß und wachsen in 3 – 4 Jahren soweit heran, dass sie selber laichen können. Durch das Ausbrüten und Aufwachsen in naturnaher Umgebung wird die Fortpflanzungsfähigkeit der Fische verbessert und die effektivere Anpassung an die Umwelt von klein auf hilft später, sie vor Fressfeinden zu schützen. Etwa 2 % dieser geschlüpften Fische erreichen überhaupt nur das laichfähige Alter. Bei einem vollkommen natürlichen Laichgeschäft liegt die Rate der Fische, die das laichfähige Alter erreichen, zwischen 0,3 und 1%. Die Bevölkerung wird gebeten, das Brutgeschehen in der Brutbox nicht zu stören.

Text: Miriam Wengenroth

 

Kategorien: Aktuelles

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